In unserer Reihe „Unser Projekt-Team stellt sich vor“ präsentieren wir ausgewählte Mitglieder*innen unseres Projekt-Teams in kurzen Interviews. Ein wichtiger Projekt-Akteur ist das Amt Hüttener Berge in Schleswig-Holstein. Die Modellkommune ist federführend bei der Einführung des Seniorenportals und der Nachbarschaftstische im Rahmen des Projektes „digital.vital“. Wir haben Laura Kremeike, der Zukunftskoordinatorin des Amtes Hüttener Berge, zu ihrer Arbeit befragt.
Team digital.vital: Was ist Ihre Rolle im Projekt „digital.vital“?
Laura Kremeike: Als fachliche Koordinatorin für die Hüttener Berge bin ich dafür zuständig, dass es hier bei uns bald Nachbarschaftstische und ein Seniorenportal gibt. Dazu stehe ich in Kontakt mit den vielen Menschen, die ehrenamtlich an den beiden Projekten mitarbeiten und organisiere und plane z. B. die Arbeitsgruppentreffen und Infoveranstaltungen.
Ziel meiner Arbeit für das Projekt ist, dass das bestmögliche Seniorenportal für unsere Bürgerinnen und Bürger entsteht. Ich diskutiere also mit, wenn es darum geht, welche Bausteine in unserem Seniorenportal auf keinen Fall fehlen dürfen. Außerdem achte ich darauf, dass Portal und Nachbarschaftstische zu den Bedürfnissen passen, die ältere Mensch im ländlich geprägten Schleswig-Holstein haben.
An mich kann man sich auch jederzeit wenden, wenn Fragen oder Ideen zum Seniorenportal oder den Nachbarschaftstischen auftauchen. Später, wenn das Seniorenportal veröffentlicht ist und die Nachbarschaftstische stattfinden, werde ich außerdem fleißig die „Werbetrommel“ rühren. Denn unser Projekt lebt von den Menschen, die mitmachen und Freude daran haben.
Team digital.vital: Was motiviert Sie, sich in diesem Projekt zu engagieren?
Laura Kremeike: Ich genieße das Leben in den Hüttener Bergen sehr und kann mit jedem älteren Menschen mitfühlen, der diese schöne Gegend und seine oder ihre Dorfgemeinschaft so lange wie möglich um sich haben möchte. Als ländliche Region müssen wir allerdings auch aufmerksam dafür sein, dass es Dinge gibt, die wir den älteren Menschen nicht vollumfänglich bieten können.
Mich motiviert, dass wir mit dem Seniorenportal und den Nachbarschaftstischen eine Versorgungslücke im ländlichen Raum schließen können. Dafür holen wir uns gute Beispiele aus der analogen Welt, z. B. die Fürsorge einer gut funktionierenden Dorfgemeinschaft oder Beratungsangebote, und sehen, was sich in der digitalen Welt daraus machen lässt.
Persönlich freue ich mich auch immer sehr auf die Termine mit dem gesamten Projektteam. Wenn wir als Stadt Püttlingen, Landkreis Germersheim, BAGSO, Höhn Consulting und Amt Hüttener Berge „die Köpfe zusammen stecken“ sind spannendeneue Perspektiven vorprogrammiert. Püttlingen und Germersheim – und die BAGSO sowieso – gehen tolle Wege in der SeniorInnenarbeit. Darum kann ich auch aus jeder Videokonferenz Inspiration und viele neue Ideen mitnehmen.
Team digital.vital: Vor welchen besonderen Herausforderungen steht das Projekt?
Laura Kremeike: Wir müssen uns dafür öffnen, dass viele ältere Menschen die digitale Welt anders erleben als digital-affine Menschen. Das bedeutet für uns manchmal, die bekannten Pfade zu verlassen, unsere bestehenden digitalen Angebote aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und den selbstverständlichen Umgang mit der IT kritisch zu hinterfragen.
Viele ältere Menschen sind wirklich fit mit Tablet, Smartphone und Co. Ähnlich verhält es sich bei den Mittagsmahlzeiten. Viele sind mobil, haben Spaß am „Wochenmarkt-Bummel“ und kochen gerne jeden Tag. Unsere große Aufgabe ist es nun, auch diejenigen zu erreichen, die sich dem regelmäßigen Kochen und dem Smartphone nicht immer gewachsen fühlen. Da heißt es ermutigen, Ängste nehmen und – z. B. mit Schulungen für digitale Kompetenz – Hürden abbauen.
Team digital.vital: Wann ist aus Ihrer Sicht das Projekt erfolgreich?
Laura Kremeike: Für mich wäre ein riesengroßer Erfolg, wenn ältere Menschen uns die Rückmeldung geben, dass das Seniorenportal eine ihrer liebsten Internetseiten ist, dass sie sich in der digitalen Welt willkommen und in ihren Bedürfnissen verstanden fühlen.
Genauso glücklich werde ich sein, wenn ich erlebe, dass sich in den Hüttener Bergen aktive Nachbarschaftsrunden zusammenfinden, die gemeinsam essen und Spaß haben. Ich denke, jede zusätzliche frisch gekochte Mahlzeit in guter Gesellschaft können wir als großen Erfolg für digital.vital verbuchen.
